Bodega-Porträts //
11.11.2022
Im Land der Garnacha
Herència Altés in Terra Alta
Die DOP Terra Alta ist von Bergzügen umgeben. Gepaart mit Höhenlagen, kühlen Winde die Weinberge ab. Die Trauben überreifen im Sommer nicht zu schnell und konservieren ihre Säure.
Das erstaunlichste Gewächs in der Garnacha-Blanca-Riege: der „Trementinaire“. Mit nussigen Noten und Aromen von Orangenzeste erinnert er an die leichte Version eines Amontillado.
Dem höherpreisigen Lagenwein „La Serra Blanc“ haftet eine burgundische Dimension an.
Die 55 Hektar Rebland sind biologisch zertifiziert, der Bestand an alten Reben ist beeindruckend. Die Garnacha Tinta und Garnacha Blanca sind hervorragend ans trockene Klima angepasst.
Heréncia Altés hat sich dem Klimaschutz verschrieben. 60 Prozent der Energie für den Betrieb des Weinguts erzeugt die Solaranlage auf dem Dach.
Die Trauben für die sortenreine Garnacha Blanca „Benufet“ stammen aus drei Lagen, deren Reben zwischen 30 und 90 Jahre alt sind. Der Ausbau erfolgt nur in Betontanks.
Im Jahr 2010 gründeten sie das Weingut Herència Altés: Nuria Altés und Rafael de Haan.
Im Hinterland von Tarragona, 35 Kilometer vom Mittelmeer entfernt, erstreckt sich das Anbaugebiet Terra Alta. Das „Hohe Land“ - so der deutsche Name - ist von Bergzügen umgeben. Das Landschaftsbild ist ferner von terrassierten Weinparzellen geprägt, die sich nahtlos ins hügelige Terrain einpassen. Der Weinbau profitiert von einer faszinierenden Vielfalt an kalkigen, lehmigen und sandigen Böden mit unterschiedlichen Texturen. Zum Tragen kommen außerdem zwei Winde: Der „Cierzo“ ist ein trockener Nordwind, der vor Krankheiten im Weinberg schützt. „Garbi“ heißt wiederum der feuchte Wind, der vom Mittelmeer ins Land hineinbläst. Gepaart mit den Höhenlagen von 350 bis 550 Meter, tragen die Winde zur Abkühlung in den Weinbergen bei, so dass die Trauben in den heißen Sommern nicht zu schnell überreifen und ihre Säure konservieren.
Biologisch, nachhaltig, klimafreundlich
„Ohne die Winde wäre es kaum möglich den frischen Weinstil, den wir anstreben, zu erhalten“, sagen die Eigentümer Nuria Altés und Rafael de Haan. Im Jahr 2010 gründeten sie ihr Weingut Herència Altés. Die 55 Hektar Rebland sind biologisch zertifiziert und der Bestand an alten Reben ist beeindruckend. Gut die Hälfte der Stöcke ist älter als 35 Jahre, manche kommen auf ein biblisches Alter von über 100 Jahren. Die autochthonen Hauptsorten Garnacha Tinta und Garnacha Blanca „sind hervorragend ans trockene Klima angepasst“, beschreibt Nuria Altés eine Eigenschaft jener Trauben, die im Zuge vermehrt auftretender Hitzewellen nochmals an Bedeutung gewinnt.
Die 55 Hektar Rebland sind biologisch zertifiziert, der Bestand an alten Reben ist beeindruckend. Die Garnacha Tinta und Garnacha Blanca sind hervorragend ans trockene Klima angepasst.
Als Antwort auf die Klimakrise ist Herència Altés dem Verbund „IWCA - International Wineries for Climate Action“ beigetreten. Dessen Mitglieder verpflichten sich, ihren CO2-Ausstoß kontinuierlich bis zur Klimaneutralität zu verringern. Nuria Altés und Rafael de Haan reduzierten zuletzt die Gewichte der besonders CO2-belasteten Glasflaschen um zwanzig Prozent. Ferner erzeugen sie sechzig Prozent der Energie für den Betrieb ihres Weinguts mit einer Solaranlage. Nicht zuletzt ließen sie tausende Bäume im und um das Weingut pflanzen, während sie in einigen besonders trockenen Weinbergen mit Deckpflanzen experimentieren, die vor Erosion schützen und organische Materie in die Böden tragen sollen.
Heréncia Altés hat sich dem Klimaschutz verschrieben. 60 Prozent der Energie für den Betrieb des Weinguts erzeugt die Solaranlage auf dem Dach.
Eleganz und Frische ohne Make-up
Ein Alleinstellungsmerkmal von Terra Alta ist die Weißweintraube Garnacha Blanca. Ein Drittel der weltweiten Vorkommen befinden sich in der Region. Die Rebsorte kann vollmundige und komplexe Weine ergeben. Sie hat aber auch ihre Tücken, konkret neigt sie zu Oxidation und Bitterkeit. Aus diesem Grund verwenden Nuria Altés und Rafael de Haan nur den frei ablaufenden Saft der Ganztrauben. Der Most ist bei dieser Methode weniger Luft- und Schalenkontakt ausgesetzt und nimmt weniger Bitterstoffe auf. „Wir wollen die Essenz der Trauben so gut wie möglich schützen“, erklärt Rafael de Haan. Im Resultat erhalten Herència Altés hochfeine Weißweine, deren Fokus auf Reinheit, Frische und Eleganz liegt.
Geradezu packend ist etwa die sortenreine Garnacha Blanca „Benufet“ - ein Weißwein ohne jedes Make-up, mit griffiger Textur und Tiefgang. Die Trauben stammen aus drei Lagen, deren Reben zwischen 30 und 90 Jahre alt sind. Der Ausbau erfolgt einzig in Betontanks. Ergänzend bietet der Einstiegswein „Garnatxa Blanca“ sehr viel Qualität für wenig Geld, während dem höherpreisigen Lagenwein „La Serra Blanc“ eine burgundische Dimension anhaftet. Das erstaunlichste Gewächs in der Garnacha-Blanca-Riege dürfte dennoch der Orange Wine „Trementinaire“ sein. Beim zweijährigen oxidativen Ausbau in Eichenfässern entwickelt er eine dünne Florhefeschicht. Mit nussigen Noten und Aromen von Orangenzeste erinnert er an die leichte Version eines Amontillado.
Die Trauben für die sortenreine Garnacha Blanca „Benufet“ stammen aus drei Lagen, deren Reben zwischen 30 und 90 Jahre alt sind. Der Ausbau erfolgt nur in Betontanks.
Dem höherpreisigen Lagenwein „La Serra Blanc“ haftet eine burgundische Dimension an.
Das erstaunlichste Gewächs in der Garnacha-Blanca-Riege: der „Trementinaire“. Mit nussigen Noten und Aromen von Orangenzeste erinnert er an die leichte Version eines Amontillado.
Klarheit, Frische und Finesse definieren auch den Stil der Rotweine. Sie haben so gar nichts Schweres und Dunkles an sich, wie es mediterranen Gewächsen manchmal anhaftet. Wenig Extraktion und „low intervention“ lauten die Gebote der Weinbereitung. Präzise und reintönig ist bereits der Einstieg „Garnatxa Negra“ - so heißt die in Spanien weit verbreitete Rebsorte Garnacha Tinta in Katalonien. Aus der raren Garnacha Peluda - eine natürliche Mutation der Tinta - entsteht der Rotwein „La Pilosa“. Peluda bedeutet Haar, und die Traube heißt so, weil die Unterseite ihrer Blätter behaart ist. Im Vergleich zur Garnacha Tinta bauen die Beeren etwas weniger Zucker und mehr Säure auf - eine Eigenschaft, die bei La Pilosa in einem wunderbar frischen Säurezug hervortritt. So zeigen sich bei Herència Altés - typisch für Terra Alta - die verschiedenen Facetten der Garnacha von der allerfeinsten Seite.
Im Jahr 2010 gründeten sie das Weingut Herència Altés: Nuria Altés und Rafael de Haan.
Kontakt:Kontakt über ZETER Die Weinagentur
Elia Arslan
Sales Manager
info@zeter-wein.de
www.herenciaaltes.com
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