Bodega-Porträts //

19.06.2023

Bodegas Hispano Suizas

Rebsorten-Artisten im valencianischen Hochland

Valencia glänzt als eine der vielseitigsten Weinbauregionen Spaniens mit enormem Kontrastreichtum und hervorragenden Terroirs. Abseits des Küstenstreifens geht es schnell in die Höhe und schon nach weniger als einer Stunde Autofahrt landeinwärts hat sich die sanfte mediterrane Landschaft in raues Hochland mit starken kontinentalen Einflüssen verwandelt. 

Kurz vor der Jahrtausendwende nahm mit Bodegas Hispano Suizas eines der interessantesten Weinprojekte der neueren valencianischen Geschichte seinen Anfang. Weinmacher Pablo Ossorio und Außenwirtschaftler Rafael Navarro haben gewissermaßen die althergebrachten Weinbautraditionen des valencianischen Inlandes auf den Kopf gestellt und für das Gebiet ungewöhnliche Akzente gesetzt. Der in Montpellier ausgebildete Navarro hatte sich bei seiner Rückkehr vorgenommen, das spanische Weinerbe mit einer gewissen Distanz zu betrachten und begann 1999 mit Hilfe seines heutigen Partners auf über 700 Metern über dem Meeresspiegel mit heimischen sowie internationalen Rebsorten zu experimentieren. Die beiden erlebten mehr als eine Überraschung, als sich beispielsweise herausstellte, dass die Cabernet Sauvignon nur sehr dürftige Qualität hervorbrachte, und auch die eigentlich an Hochlandsituationen angepassten urspanischen Sorten Verdejo und Tempranillo nur wenig Vielversprechendes produzierten. Umso größer das Erstaunen, als sich langsam abzuzeichnen begann, dass ausgerechnet Pinot Noir und Chardonnay eine große Anpassungsfähigkeit an den Tag legten und die trockene, sonnendurchflutete Landschaft bei Requena zu ihrem Habitat machten. Es vergingen sieben Jahre bis man schließlich den ersten Jahrgang auf den Weg brachte. Den Anfang machten Impromptu Sauvignon Blanc unter dem DOP-Siegel Utiel Requena sowie zwei Cavas.

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Die Önologen Pablo Ossorio (r.) und Rafael Navarro haben althergebrachte valencianische Weinbautraditionen auf den Kopf gestellt. Für alle Cavas sowie für Weiß und Rosé findet ein Teil des Ausbaus in Zement-Gebinden statt.

Pinot Noir-Portfolio voller Überraschungen

Heute verfügt Hispano Suizas über ein schmuckes kleines Boutique-Hotel und eine kleine perfekt ausgestattete moderne Kellerei. Der Name entstammt übrigens aus dem Zusammenschluss der drei Gründungspartner Pablo Ossorio und Rafael Navarro aus Spanien und dem Schweizer Marc Grin. Abgesehen vom Portfolio, sind es ganz klar die Reben, die den entscheidenden Unterschied zu anderen Kellereien im Gebiet ausmachen. Betritt man die in Blocks angelegten Weinberge wird augenblicklich klar, mit wieviel Konsequenz und Sorgfalt hier Qualitätsweinbau bis hinein ins kleinste Detail betrieben wird. Die Kombination aus dichter Bestockung und breiten Laubwänden sowie der Pflanzungen in Blocks, allesamt ausgestattet mit Tröpfchenbewässerung, macht einen geradezu explosiv vitalen Eindruck, insbesondere im Kontrast zu den weiten ockerfarbenen Ebenen des Hochlandes. Die Pinot Noir spielt heute eine zentrale Rolle im Portfolio von Hispano Suizas und bildet die Basis für das wohl hochwertigste und breiteste Sortiment an Pinot Noir getragenen Gewächsen Spaniens. Ein Alleinstellungsmerkmal, welches einer kleinen Revolution gleichkommt. Das Flaggschiff Bassus Pinot Noir wird flankiert von Impromptu Rosé sowie Bassus Rosé Dulce. Hinzu kommen gleich vier Cavas, darunter der extrem rare Tantum Ergo Exclusive, ein Gewächs mit historisch hohen Bewertungen im Cava-Bereich.

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Rafael Navarro wurde vom valencianischen Winzerverband zum „Besten Önologen 2022“ gekürt. Mit dichter Bestockung, breiten Laubwänden und Pflanzung in Blocks pflegt er Qualitätsweinbau bis ins Detail.

Pioniere des Blanc de Noirs

Die beiden Weinunternehmer hatten von Anfang an die Bereitung von hochwertigen Cavas im Blick. Dies erklärt auch den frühen Fokus auf Pinot Noir und Chardonnay. Die Kleinstadt Requena im valencianischen Hochlandes ist Teil der Appellation Cava, und alleine die Höhensituation um die Gemeinde war eine große Verlockung für das Duo. Die Schaumweine, die unter der prestigeträchtigen DOP vermarktet werden sollten, folgten von Anfang an höchsten Qualitätsanforderungen. Ein spezielles Weinbaumanagement mit höheren Erträgen zur Gewinnung schlanker Grundweine, gefolgt von einem ausgedehnten Ausbau auf den Hefen, sind zwei der Eckpunkte, die bis heute die Cava-Produktion von Hispano Suizas prägen. Zudem entschieden sich die Partner für die Blanc de Noir-Technik, was sie im Grunde zu Pionieren weißgekelterter Pinot Noir-Trauben in Spanien macht. Der Erfolg ihres Cava-Brands Tantum Ergo ermutigte das Tandem, ihre Weinbereitung weiterzuentwickeln. Heute findet für alle Cavas ebenso wie für die Weiß- und Rosé-Weine ein Teil des Ausbaus in Zement-Gebinden statt. Dass die Tantum Ergo-Linie auch bei Cava-Puristen gut ankommt, ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass die beiden wichtigsten Cava-Gewächse des Portfolios Chardonnay-Pinot Noir sowie Pinot Noir Rosé als Brut Nature ausgebaut werden. 

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Die Pinot Noir ist Basis für das wohl hochwertigste und breiteste Sortiment an Pinot Noir getragenen Gewächsen Spaniens. Das Flaggschiff Bassus Pinot Noir wird flankiert von Impromptu Rosé. Dazu kommen die Cavas der Tantum Ergo-Linie


Herzensprojekt Bobal

Doch Hispano Suizas hat noch ein zweites Gesicht, welches sich für jeden Besucher gut sichtbar nördlich des umgebauten Gutshauses zeigt. Es handelt sich um ein altes Bobal-Rebstück in traditioneller Einzelstockerziehung. Sehr schnell erkannten die beiden Bodega-Gründer das Potenzial des Weinbergs und beschlossen, dieser einst so hochgeschätzten lokalen roten Traube die gleiche Sorgfalt zukommen zu lassen wie ihren internationalen Sorten. Das Ergebnis nennt sich Bobos Finca Casa la Borracha Bobal, und wer sich nur ein wenig mit der Bobal beschäftigt hat, zeigt sich sofort von der Vielschichtigkeit und Harmonie dieses Weines eingenommen. Diese 15 Hektar über achtzig Jahre alter Reben bilden den Gegenpol zur eindrucksvollen Pinot Noir-Pionierarbeit, die Pablo Ossorio und Rafael Navarro mit ihrer Hispano Suizas-Kellerei geleistet haben. Insgesamt verfügen Bodegas Hispano Suizas damit über insgesamt 86 Hektar eigener Weinberge, die sich hufeisenförmig um das mittig gelegene Gutshaus mit Kellerei erstrecken. 

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Das zweite Gesicht von Hispano Suizas: ein altes Bobal-Rebstück in traditioneller Einzelstockerziehung. Das Ergebnis heißt Bobos Finca Casa la Borracha, der sich durch Vielschichtigkeit und Harmonie auszeichnet. 

 

 

Kontakt:Reyes Bustos– Export Managerin
Tel. +34 675 69 97 50
reyes.bustos@bodegashispanosuizas.com
bodegashispanosuizas.com



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